Zur langfristigen Stabilität der Holzindustrie Tschechiens formulierte die Wirtschaftskammer fünf Schlüsselmaßnahmen:
- Stärkung der Holzverarbeitungsbranche: Förderung eines stabilen Industriezweigs, der Beschäftigung sichert und die Wirtschaft unabhängiger von der Automobilindustrie macht
- Förderung von Holz als nachhaltigem Material: Bevorzugung von Holzprodukten in staatlichen Institutionen, Einrichtung eines „Forst- und Holzfonds“ und verstärkte Forschung zur Nutzung verschiedener Holzarten
- Erhöhung des Holzanteils im Bauwesen: mehr öffentliche Gebäude aus Holz, rasche Anpassung der Brandschutzvorschriften und Entwicklung einer langfristigen Strategie für nachhaltiges Bauen
- Schutz der Ressource Holz für die heimische Industrie: Sicherstellung des Zugangs für tschechische Verarbeiter zur Stärkung der inländischen Wertschöpfung und Beschäftigung
- Nachhaltige Waldbewirtschaftung: gezielte Wiederaufforstung mit wirtschaftlich wertvollen Baumarten, kontrollierte Flächennutzung und Priorisierung von Holzresten für die Energiegewinnung.
Eine der ersten geplanten Maßnahmen ist die Gründung eines Forst- und Holzfonds sowie die Anpassung der Bauvorschriften und Normen für den mehrstöckigen Holzbau, berichtet silvarium.cz.
„Die Tschechische Republik produziert jährlich rund 15 Mio. fm Holz. Ein erheblicher Teil davon wird ins Ausland exportiert und kommt in Form von Endprodukten mit hoher Wertschöpfung zurück. Das wollen wir jetzt ändern“, betonte Landwirtschaftsminister Marek Výborný.
Österreich hat in den ersten elf Monaten 2024 rund 1,85 Mio. fm Rundholz aus Tschechien importiert, 2023 lag die Einfuhrmenge im Berichtszeitraum bei 2,19 Mio. fm.
In den Kalamitätsjahren importierte Deutschland zwischen 2,77 Mio. fm (2019) und 1,45 Mio. fm (2022). Damit war Tschechien das Hauptimportland für Nadelrundholz in der Bundesrepublik. 2023 lag Deutschlands Einfuhrmenge aus Tschechien bei 806.000 fm. Hauptlieferant war 2023 Polen mit 1,42 Mio. fm.
