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Rupert Seidl, Georg Schöppl und Andreas Gruber (v. li.) bei der ÖBf-Pressekonferenz im Augarten © R. Spannlang/Forstzeitung

Österreichische Bundesforste

Bevölkerung ins Boot geholt

Ein Artikel von Robert Spannlang | 10.03.2025 - 15:43

92% der Befragten stimmten bei der repräsentativen Umfrage sehr oder eher der Aussage zu: „Es ist wichtig, Österreichs Wälder fachgereicht zu bewirtschaften, um den nachwachsenden Rohstoff Holz nutzen zu können“. Allein dieses Ergebnis dürfte Balsam auf die Seele der heimischen Waldbewirtschafter sein. „Die Antwort auf diese Frage würde in einer in Deutschland durchgeführten Umfrage völlig anders aussehen“, war sich einer der Experten bei der Pressekonferenz sicher. Acht von zehn Befragten stimmen weiters der Aussage zu, dass die wichtisgte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte der Kampf gegen die Klimakrise sein wird. 67% anerkennen, dass artenreiche Wälder dabei eine entscheidende Rolle spielen. Schließlich schätzen 87% der Befragten, dass Holz in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird, da es ein nachwachsender, klimafreundlicher Rohstoff ist. „Diese Ergebnisse freuen uns, sind aber ebenso ein Auftrag zum Handeln“, so Andreas Gruber, ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz. „Wir werden unser Tempo beim Waldumbau noch erhöhen müssen“, folgert auch Vorstandssprecher Georg Schöppl.

Um strategeische Entscheidungen im Waldmanagement noch besser abzusichern, richten die Bundesforste in ihrem Jubiläumsjahr einen „Wald der Zukunft-Beirat“ ein. Als Vorsitzeinder des Beirats konnte Prof. Dr. Rupert Seidl gewonnen werden, der die Professur für Ökosystemdynamik und Waldmanagement an der TU-München innehat. Ihm zur Seite werden folgende Persönlichkeiten stehen:

  • Dr. Adreas Schaffhauser, GeoSphere Austria
  • Prof. Dr. Ursula Nopp-Mayr, BOKU
  • Prof. Dr. Karl Stampfer, BOKU
  • Dr. Katharina Lapin, BFW
  • Alexandra Freudenschuß, BFW
  • Prof. Dr. Tobias Stern, Uni Graz
  • Magdalena Sumereder, BML

Rupert Seidl sprach auf der Pressekonferenz von einer „deutlichen Einengung des Baumartenspektrums“ im Klimawandel, da einerseits aktuell vorkommende Baumarten nicht an zukünftige Bedingungen angepasst, zukünftig angepasste Baumarten andererseits heute aber bei uns noch nicht überlebensfähig seien – etwa im Hinblick auf Spätfröste.

In seinem Resümee plädierte Andreas Gruber dafür, die Klimakrise im Wald aktiv zu managen, indem Naturverjüngung forciert, die Wälder für weniger Schadholz konsequent gepflegt, das Borkenkäfer-Management verstärkt und ausgeglichene wald- und wildökologische Verhältnisse gefördert werden sollten.