Europäische Union

EUDR: Branchenvertreter wenden sich an EU-Regierungsspitzen

Ein Artikel von Philipp Matzku (für Forstverein Niederösterreich und Wien bearbeitet) | 31.07.2024 - 14:08

In dem Schreiben an den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Kollegen aus den anderen drei EU-Ländern bringen der Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates, Erwin Taglieber, sowie der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck, ihre Sorge zum Ausdruck, dass mit der Einführung des EUDR Anfang 2025 die „Bereitstellung des klimafreundlichen Rohstoffes Holz, zahlreiche Arbeitsplätze und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ernsthaft auf dem Spiel stehen."

Die Branchenvertreter kritisieren nicht nur den aus ihrer Sicht hohen bürokratischen Aufwand für Waldbesitzer und die Holz verarbeitende Industrie, sondern sehen auch „alle Bemühungen des klimastabilen Waldumbaus erheblich erschwert.“ Sie weisen in dem Schreiben an die Regierungsspitzen darauf hin, dass es in Deutschland keine Entwaldung im Sinne der Verordnung gebe und die Forstgesetze des Bundes und der Länder bereits eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ohne Entwaldung und Waldschädigung vorschreiben. Aus Sicht der Plattform Forst und Holz ist gerade der für die heimische Holzwirtschaft so wichtige Exportmarkt von der EUDR-Verordnung besonders betroffen.

Taglieber und Schirmbeck rufen die Regierungen von Deutschland, Österreich, Frankreich und Polen dazu auf, sich für die Verlängerung der Umsetzungsfrist der EUDR sowie für eine „differenzierte Umsetzung der Verordnung durch die EU-Kommission“ einzusetzen. Der Vorschlag der Plattform Forst und Holz lautet, dass jene Länder, in denen es in den vergangenen zehn Jahren nachweislich keine Entwaldung stattgefunden hat, „von der Einhaltung der entsprechenden Auflagen befreit werden.“

Den vollständigen Brief an Bundeskanzler Scholz finden Sie im Anhang.